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Die jüdischen Mitbürgerinnen und Mitbürger im letzten Teil des Films, der die Deportation bei den Bruchsaler Güterhallen nach Gurs zeigt, aus Bruchsal, Gondelsheim, Heidelsheim, Langenbrücken, Mingolsheim, Odenheim, Östringen, Philippsburg und Untergrombach kommend, sind bis heute großteils noch nicht identifiziert. Und dies führt immer wieder zum "Stolpern" über die Namenslosigkeit der deportierten und später großenteils ermordeten Menschen.

Daher hat unser „Stolpern“ zu dieser Aktion geführt: All den Menschen, die in dieser Filmsequenz zu sehen sind, soll wieder ein Name gegeben werden.

Im Jahr 2020 jährt sich die Deportation der Juden aus Baden und der Pfalz zum 80. Mal. Dies soll Anlass und auch Auftrag sein. Denn im Rahmen der Gedenkarbeit, beispielsweise bei der Verlegung von Stolpersteinen, wird immer wieder die Traurigkeit der Nachfahren darüber sichtbar, dass ihre Vorfahren kein Grab haben. Nicht umsonst wird oft ein Kaddisch (Totengebet) an den Verlegestellen durch Nachfahren gesprochen, gibt es doch keinen anderen Ort mit der Möglichkeit zu trauern – und oftmals haben die Nachfahren im wahrsten Sinne des Wortes „kein Bild“ von ihren Eltern, Großeltern, Onkel und Tanten oder Cousins und Cousinen.

Es gibt nur diesen einen Film über die Deportation der jüdischen Nachbarn aus Baden, Saarland und der Pfalz. Diese Aktion kann also nur etwas über 100 Menschen der über 6.500 Deportierten „ein Gesicht geben“. Das soll uns aber nicht daran hindern, es zu tun.